Turbine Halle - Historie
Geschichte des 'Felsens'
Mit dem Verlust des Oberligaplatzes an den neu gegründeten SC Chemie Halle-Leuna und die unfreiwillige Rückstufung von Turbine in die Bezirksliga musste auch das Kurt-Wabbel-Stadion verlassen werden. Auf dem Lehmannsfelsen (auch Heinrich-Heine-Felsen genannt) im Stadtteil Giebichenstein fanden die Turbine-Kicker ihre neue Heimstätte.
Noch vor 100 Jahren wurde der gesamte Bereich zwischen Saale, Rainstraße und Felsenstraße als Ackerfläche genutzt. Erst später entstand auf dem heutigen Kunstrasenplatz der Giebichensteiner Sportplatz, der 1926 ausgebessert wurde und einen Umkleideraum für Schulkinder erhielt. 1954 wurde der heutige Rasenplatz mit Sitz- und Stehplatztribünen für bis zu 12.000 Zuschauer gebaut. Statt des heutigen Sportlerheimes existierte ein Fachwerkbau am Nordende des Hartplatzes mit angeschlossener Gaststätte, der später abgerissen wurde. In den 60-er Jahren begann der Bau des heutigen Sportlerheimes. Auch änderte sich das Bild um die Sportanlage. Es entstanden ein Lehrlingswohnheim entlang der Felsenstraße (1970), ein Gästehaus hinter dem Sportlerheim (1968) und die Disko ‚Schmett‘ (1967), deren Eingang sich direkt an der heutigen Terrasse befand. Allerdings sind die meisten Gebäude mittlerweile wieder abgerissen oder umgebaut worden.
Mit der Errichtung einer modernen Leichtathletikanlage und einer Tartanbahn um den Rasenplatz war der Umbau der Sportanlage in den 70-er Jahren weitestgehend abgeschlossen. Bis in die 1990-er Jahre sollte sich zunächst nur noch wenig auf dem ‚Felsen‘ verändern. Vor allem zu Bezirksligapunktspielen der 1.Mannschaft verzeichnete das Stadion Zuschauerzahlen bis in den vierstelligen Bereich. 1994 ging zunächst die Angst im Verein um, das Sportlerheim verlieren zu können. Anstelle des zum ‚Hotel Saaleblick‘ umfunktionierten ehemaligen Gästehauses sollte ein riesiger Ersatzneubau entstehen. Doch mehr als der Abriss des bereits renovierten Hotels passierte glücklicherweise nicht.
Nach 1990 verhinderte zunächst der jahrelange Streit zwischen dem Verein und der MEAG um die Eigentumsverhältnisse ein schnelleres Vorankommen und den Ausbau der vorhandenen Anlagen. Mittlerweile konnten die teils maroden Stehplatztraversen nicht mehr genutzt werden. Erst anlässlich des 50-jährigen Vereinsjubiläums im Jahr 2000 wurde – finanziert durch die Stadt Halle und Fördermittel des Landes Sachsen-Anhalt – der Sportkomplex für damals 800.000 DM umgebaut und erneuert. Die Tribünen wurden zurück gebaut und begrünt, der Sanitärtrakt saniert. Vor allem aber entstand eine moderne Leichtathletikanlage, die nationale Wettkampftauglichkeit aufweist. Zunehmend schlechter wurde allerdings der Zustand des Hartplatzes, der kaum noch für Punktspiele genutzt werden konnte. Gemeinsam mit dem Förderverein begannen im Jahr 2014 umfangreiche Aktivitäten, den alten Hartplatz in einen Kunstrasenplatz umzubauen. Dank der großen Eigeninitiative aller Vereinsmitglieder und Fördermitteln vom Land Sachsen-Anhalt, der Stadt Halle, LOTTO TOTO und zahlreicher Firmen konnte im Frühjahr 2018 endlich ein moderner Kunstrasenplatz eingeweiht werden.